Goldschmuck: zeitlose Faszination

Der Großteil des geförderten Goldes wird zu Schmuck verarbeitet

Goldschmuck

Goldschmuck

Von den rund 150.000 Tonnen des bislang weltweit geförderten Goldes wurden zirka 79.000 Tonnen zu Schmuck verarbeitet. Das entspricht ungefähr 51 Prozent der weltweiten Gesamtmenge. Die Zahl macht deutlich, welche Bedeutung Gold für die Herstellung von Schmuck hat. Dem faszinierenden Glanz des gelben Metalls haben sich Menschen noch nie entziehen können. Gold schmückt die Menschen, wertet ihr Äußeres auf, unterstreicht deren Ausstrahlung und demonstriert nicht zuletzt auch Macht und Reichtum. Und: Goldschmuck ist zeitlos. Er kommt nie aus der Mode.

Seit Jahrtausenden gern gesehen – goldener Glanz am Körper

Vermutlich um 5.000 v. Chr., zur Kupferzeit, wurde Gold erstmals geschürft und verarbeitet.

Gold gehört damit zu den ersten Metallen überhaupt, die sich der Mensch zunutze machte. Das mag auch daran gelegen haben, dass Gold im „gediegenen“ Zustand gefördert werden kann, also als reines Element, ähnlich auch wie Silber oder Platin. Gold ist leicht legierbar und hat keine übermäßig hohe Schmelztemperatur. Erste Schmuckgegenstände aus Gold sind aus dem 4. Jahrtausend v. Chr. bekannt und stammen aus dem heutigen Niederösterreich. Auch aus der Zeit danach sind unzählige Grabfunde bekannt, die Goldschmuck wie Ringe, Ohrringe, Armspangen oder sogar Hüte aus Gold zu Tage förderten. Besondere Aufmerksamkeit erzielte der Goldschmuck des Priamos, den der Archäologe Heinrich Schliemann entdeckte und der aus Homers Troja stammen soll. Überall in den kultivierten Regionen der Welt setzte sich das Anfertigen und Tragen von Goldschmuck durch – vom Orient bis hin zum heutigen Peru. Schmuck aus Gold war dennoch über die meiste Zeit der Menschheitsgeschichte nur Vermögenden, Würdenträgern und Priestern vorbehalten. Erst mit dem einsetzenden Wohlstand des Zeitalters der Industrialisierung konnten sich auch breite Bevölkerungsschichten Goldschmuck leisten.

Die Bedeutung von Goldschmuck im Wandel der Zeit

Natürlich unterliegt Goldschmuck auch dem Wandel von Bräuchen und Trends. Während heute Ringe, Ketten, Armreife, Broschen, Manschettenknöpfe, Diademe und weitere Arten von Schmuck aus Gold gefertigt werden, waren im Mittelalter vor allem Goldringe weit verbreitet, die für kirchliche Würdenträger angefertigt wurden und so einen sakralen Zweck erfüllten. Generell war die Goldschmiedekunst immer vom jeweiligen Bedarf der Menschen und vom gerade angesagten Schick geprägt. Später in der Renaissance war Gold dann vor allem ein wichtiges Accessoire des Adels und des wohlhabenden Bürgertums. Viele Portraitmalereien aus dieser Zeit zeigen die darauf abgebildeten Personen mit teils beeindruckenden Goldschmuckarbeiten.

Goldschmuck und Goldlegierungen – wenn Glanz eine Farbe bekommt

Damit Gold zu Goldschmuck werden kann, bedarf es der richtigen Legierung. Reines Feingold wäre zu „weich“ für den alltäglichen Gebrauch und es würden Kratzer auf der Oberfläche des Schmuckstücks entstehen. Für Gold-Legierungen haben sich die Reinheitswerte 333, 585, 750, 900 und 999 durchgesetzt. Die Zahl kennzeichnet den Goldgehalt eines Schmuckstücks. Ein 333er Goldschmuck besteht z.B. nur zu 333 Masse-Anteilen von insgesamt 1000 aus reinem Gold. Der Rest sind beigemischte Metalle wie z.B. Nickel oder Zinn. Zudem unterscheidet man Legierungen auch nach Farbe, in Gelb-, Weiß-, Blass- oder Rotgold. Sehr beliebt ist das besonders hell funkelnde Gelbgold, dem Silber und eine geringe Menge an Kupfer beigemengt werden. Je nach beigemischten Metallen wie z.B. Zink, Platin, Nickel, Zinn oder Cadmium, werden die Schmelztemperatur und die Oberflächenspannung einer Legierung beeinflusst. Das Quantum ihres Zusatzes führt zu den genannten Farben und lässt das Gold-Schmuckstück auf eine spezielle Weise glänzen, schimmern, leuchten.

Jedes Goldschmuckstück hat seine eigene Geschichte

Zu den vielen Geheimnissen des Goldschmucks gehört neben seiner künstlerischen bzw. handwerklichen Qualität auch die spannende Frage, woher das Ausgangsmaterial wohl stammen mag: aus den Goldminen der alten Römer, aus den Beständen der Inkas oder aus Goldfunden aus Alaska? Da Gold nicht vergeht, wechselt es immer nur seine Form oder eben auch den Besitzer – seine Magie und seine individuelle Geschichte aber verliert es nie.