Goldgewinnung / Bergbau

Goldabbau unter Tage und die Gewinnung von Gold

Ein Goldbarren wird in die Form gegossen

Ein Goldbarren wird gegossen

Obwohl das Edelmetall Gold auf der Welt nur äußerst selten vorkommt, ist es doch fast überall auf dem Globus in der 16 Kilometer dicken Erdkruste vorhanden. Nur der Gehalt an Gold im Boden ist meist verschwindend gering, so dass sich ein Abbau nicht lohnt. Unterschieden werden generell zwei Arten von Gold: primäres Gold („Berggold“ aus Minen und Bergwerken) und sekundäres Gold („Waschgold“, „Nuggets“). Vor allem die Förderung von primärem Gold ist mit einigem Aufwand verbunden. Um die unter Tage geförderten, fest im Erz sitzenden Goldpartikel aus ihrem Gesteinsmantel zu befreien, existieren verschiedene Methoden. Die wichtigsten davon sollen hier vorgestellt werden.

Gewinnung von Gold durch Cyanidlaugung

Mit dem Verfahren der Cyanidlaugung wird vorrangig gearbeitet, wenn ein Boden viel Gold enthält und eine industrielle Erschließung rentabel ist. Bei dem Verfahren werden zunächst die goldhaltigen Gesteinsmassen zu feinem Sand und Staub zermahlen. Anschließend wir der Gesteinssand – aufgeschichtet zu Haufen, Säulen oder gelagert in Tanks – mit einer Natriumcyanid-Lösung versetzt (Natriumsalz der Blausäure HCN). Die Säure löst das Gold aus dem Gesteinsstaub heraus und führt es im Säure-Sickerwasser in chemisch gebundener Form mit sich. Anschließend wir das Gold unter der Beigabe von Zinkstaub aus der Laugenlösung herausgefiltert, dann aus dem schlammigen Substrat ausgewaschen und zuletzt noch getrocknet. Das so gewonnene Rohgold wird später weiter zu Feingold raffiniert. Große Vorbehalte gegen diese Art der Goldgewinnung bestehen jedoch aufgrund des Austretens von hochgiftiger, leicht entzündlicher Blausäure, was erhebliche Risiken für Mensch und Umwelt mit sich bringt.

Goldgewinnung durch das Amalgamverfahren

Das Amalgamverfahren ist das älteste, technische Verfahren zur Goldgewinnung und wurde so bereits in der Antike praktiziert. Beim Amalgamverfahren werden die geförderten Gesteinsmengen ebenso zunächst zu feinem Sand und Erzmehlen zerrieben. Danach wird der Steinstaub mit Quecksilber versetzt. Gold besitzt die Eigenschaft, dass es mit Quecksilber eine Verbindung eingeht und sich an dessen Oberfläche festsetzt. Das mit Gold angereicherte Quecksilber bildet eine flüssige, silbrig glänzende Legierung, das sogenannte Amalgam. Das Amalgam sammelt sich am Boden des Mischbehälters und kann dort sehr einfach von den übrigen Mineralien extrahiert werden. Anschließend wird das Amalgam erhitzt, bis das Quecksilber verdampft und zurück bleibt reines Rohgold. Auch diese Methode birgt durch das Verdampfen von hochgiftigem Quecksilber hohe Gefahren für die Gesundheit und die Umwelt.

Goldförderung durch das Anodenschlammverfahren

Das Anodenschlammverfahren ist ein mittlerweile sehr häufig angewandtes Verfahren zur Goldgewinnung, da es ohne die Verwendung von giftigen Substraten auskommt. Diese Methode verfolgt einen elektrochemischen Ansatz. Zunutze macht man es sich hier, dass bei der Gewinnung von anderen Edelmetallen wie z.B. von Kupfer oder Zinn auch Gold in geringen Mengen in den geförderten Gesteinen enthalten ist. Im Zuge einer elektrolytischen Reinigung der Gesteinsschlämme wird als Anode das edelmetallhaltige Gesteinsmaterial der Schlämme geschalten. Als Kathode dient ein Stück reines Metall. Während der Elektrolyse wird das Gold im Gesteinsrohmaterial nicht gelöst und sammelt sich als Schlamm unter der Anode an. In diesem Anodenschlamm sinken neben Gold auch die anderen Edelmetalle (Silber, Kupfer, Blei, Zinn z.B.) und können von dort einfach abgeschöpft werden. Mittels geeigneter Verfahren können dann auch die einzelnen Edelmetalle voneinander leicht getrennt werden.

Goldgewinnung durch das Borax-Verfahren

Das Borax-Verfahren ist ebenfalls eine sehr umweltfreundliche Methode zur Goldgewinnung. Hier wird zur Goldextraktion in den Schmelztiegel, der das goldhaltige Gesteinsmehl enthält, zusätzlich Borax (Natriumborat) beigemischt. Das Borax senkt den Schmelzpunkt der Erzmasse und macht die Schmelze flüssiger. Der geringere Schmelzgrad erlaubt es nun, Gold auch mit kostengünstigeren, weniger leistungsstarken Hitzequellen zum Schmelzen zu bringen. Das Gold setzt sich anschließend im Schmelzprozess unten im Tiegel ab, während die Gesteinsmaterialien wie Silizium, Quarz, Erz oder generell alle Oxide nach oben steigen.